10.09.2023 – Nach einer erfolgreichen Saison mit einem 2. Platz AK beim Ironman 70.3 Kraichgau, einem 6. AK Platz beim Ironman France, einem 1.Platz AK beim Ironman 70.3 in Duisburg, sowie weiteren guten Platzierungen auf der Sprint und Kurzdistanz in der Mastersliga NRW für das Triathlon Team Ratingen 08, stand vergangenen Sonntag die Ironman Weltmeisterschaft in Nizza an der Cote d’Azur an. Intensiv und gut vorbereitet ging ich in meinen absoluten Saisonhöhepunkt. Für die 3,8 Km Schwimmen, 180km Radfahren und 42 km Laufen benötigte ich schließlich eine Zeit von 12:48:59. Das brachte unter 119 Startern in der Altersklasse 60-64 den 31. Platz.

Das Schwimmen im traumhaft blauen Mittelmeer an der Küste vor Nizza über 3,8 km wurde für die Profis kurz vor Sonnenaufgang um 6:50 Uhr gestartet. Danach folgten Wellenstarts der Altersklassen Athleten in 3-7minütigen Abständen.

Bei einer Wassertemperatur von knapp 25 Grad wurde ohne Neopren Anzug geschwommen. Auf meiner schwachen Disziplin ein echter Nachteil gegenüber den stärkeren Schwimmern. Zudem wurde es auf dem Schwimmkurs zum Ende richtig eng. Dies führte vor allem an den Wendebojen zu einer ziemlichen Prügelei. Nicht zuletzt aufgrund des intensiven Schwimmtrainings unter TTR Headcoach Georg Mantyk lief es dennoch ordentlich. Ohne größere Blessuren erreichte ich den Schwimmausstieg nach 1:20:56.  Damit lag ich nach dem Schwimmen auf dem 61. Platz im Mittelfeld meiner AK. Die Aufholjagd konnte beginnen.

Nach einem schnellen Wechsel aufs Rad ging es auf die anspruchsvolle Radstrecke. Die hatte es wirklich in sich. Nach kurzem flachen Beginn ging es von Meereshöhe über den Col de l‘Ecre bis auf über 1200m Höhe. Es folgten technisch anspruchsvolle Passagen mit ständigem Auf und Ab, engen Kurven und rasanten Abfahrten. Insgesamt waren auf den 180 Radkilometern 2500 Höhenmetern zu bewältigen. Schnell wurde mir klar, dass ich auf meiner stärksten Disziplin nicht meine allerbesten Radbeine dabei hatte. Es wurde immer schwieriger das Tempo hochzuhalten. Gleichzeitig wollte ich keinesfalls überziehen, um später noch brauchbare Laufbeine zu haben. So konnte ich mit einer kontrollierten Radleistung in 6:24:54 über 40 Plätze gutmachen.

Nach einem weiteren schnellen Wechsel in die Laufschuhe ging es auf Rang 18 liegend auf die Marathonstrecke. Der Kurs über die weltberühmte Promenade des Anglais lag unter wolkenlosem Himmel in sengender Nachmittagshitze. Unter der gnadenlosen Sonne lief es sich anfangs noch erstaunlich gut. Nach den ersten 6 KM in zügigem Tempo hatte ich einen weiteren Platz aufgeholt. Dann jedoch rebellierte der Magen und verweigerte die Nahrungsaufnahme. Das ging nicht mehr lange gut. Zeitweise ging praktisch nichts mehr, ich konnte nicht einmal mehr gehen. Übelkeit, schmerzende kraftlose Beine, schweres Atmen. Der Körper sendete ständig das Signal es geht nicht mehr.  Dem gab es nur den Willen entgegen zu setzen irgendwie doch noch anzukommen. Nach kompletter Magenentleerung und kurzer Sitzpause ging wenigstens wieder Coca Cola rein. Etwas erholt ging es danach auf der Strecke langsam wieder weiter über die immer noch mehr als 25 KM. Stark gepusht hat mich die großartige Unterstützung von Frau & Familie und der vielen Zuschauer an der Strecke. Besonders hilfreich und aufbauend war die mentale Unterstützung durch meinen Trainer Lubos Bilek, der genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Nach hartem Kampf, aber auf den letzten KM sogar wieder richtig laufend, erreichte ich mit überwältigenden Glücksgefühlen die Finishline.

Im Ziel war die Marathonzeit 4:54:06. Gesamtzeit 12:48:59 Platz 31 Altersklasse 60-64 und gesamt 1229 von 2055 Startern.

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