23.07.2023 – Alle Jahre wieder – geht es Ende Juli an den Nürburgring, für mich dieses Jahr bereits zum elften Mal.

RaR: Rad am Ring, für mich das schönste Radrennen überhaupt. Dieses Jahr sind wir erneut mit zwei Teams angetreten, ein Viererteam Frauen und ein Viererteam Männer (inkl. dem lieben Volker Räthsel, der das nun auch schon ein paar Jahre mit mir macht).

Die Besetzung war fast identisch wie im Vorjahr. Leider musste eine Frau aus meinem Team Freitagnachmittag kurzfristig absagen.  Der Ehemann verunfallt und das Projekt im Job nicht fertig. Bitter, aber nachvollziehbar. Da wir aber alle wirklich super vernetzt sind, konnte Samstag noch sehr spontan eine Ersatzfrau einspringen, die gekommen war, um mal zu gucken…..

Ich bin die Eröffnungsrunde gefahren, die immer sehr voll und wuselig ist und ich geh das lieber ruhig an, denn da passiert leider oft so einiges. Also, los.  Die Sonne scheint, es rollt gut los, die ersten leichten Gefälle, das Surren der Räder. Hach, schön. Dann der erste Anstieg. Nix besonderes. Vielleicht fünf Prozent. Oh je, meine Beine fühlen sich total schwach an. Wie soll ich damit die Hohe Acht hochkommen? Schaff‘ ich nie. Bis ich zu Ende gedacht hab, war der Hügel auch schon vorbei und nun kamen einige rasante Abfahren. Die geilste ist die Fuchsröhre, da ging es auf der ersten Runde mit 79,9 km/h runter, auf der zweiten Runde mit 88,1 km/h. Bergab kann ich.

Nach ca. 11 km erreiche ich das Bergwerk, ab hier geht es nun kontinuierlich auf ca. 4 km stetig bergan mit einer Neigung von durchschnittlich 6 %.  Anstrengend. Gut, dass es leicht bewölkt war und ab und zu ein leichter Wind wehte. Hier muss ich meine Kraft echt einteilen, sonst wird die Hohe Acht sehr schwer. Nach einer Linkskurve liegt sie dann vor mir. Also gut, treten und schnaufen.  Die Geschwindigkeit geht runter bis auf knapp 6 km/h. Weiter, weiter bloß nicht ausklicken jetzt.  Oben! Puh durchatmen und ruhig weiterfahren, es geht sofort bergab. Zum Glück. Aber die Schonung dauert nicht an, es kommen immer wieder Anstiege und das geht so bis kurz vor dem Fahrerlager. Hier weiß ich, nun bin ich gleich an unserm Platz. Kette rechts, aufgepasst, dass du nicht die Stelle verpasst und da ist sie.

Der Wechsel hat super geklappt, wir sind ja erprobt und kennen uns und unsere Vorlieben.  So haben wir die ersten vier Runden gut gemeistert, für mich war nach der zweiten Runde klar, dass ich Samstag keine dritte mehr fahren werde, da ich noch immer über Rücken klage (wie schon im letzten Jahr L) und darüber hinaus wg. eines Muskelfaserbündelriss im April nur mäßig trainieren konnte. Unsere Ersatzfrau ist auch nur eine Runde gefahren und war sehr erstaunt, dass die Strecke ja doch „ganz schön schwierig“ ist. 26 km mit 500 Höhenmetern, die stärkste Steigung an der Hohen Acht mit 17%

Die beiden anderen sind super fleißig Runde um Runde gefahren, Nadja in der Nacht sogar eine Doppelrunde, Anke ist schon wieder um 5:30 gestartet. Sonntag wäre ich dann gerne auch nochmal los, doch das Wetter und ein Unfall auf der Strecke sorgten für einen frühen Abbruch des Rennens. Um 10:45 mussten alle die Strecke verlassen.  Gut, kann man nix machen, Hauptsache dem verletzten Mensch geht es wieder gut. So mussten wir dann auch sehr rasch abbauen, es durften keine Zelte, Vorbauten etc. mehr stehen, da es sehr starke Windböen gab.

Das gesamte Team will auf jeden Fall nächstes Jahr wieder starten und ich bin wild entschlossen, meine Form auf dem Rad bis dahin um mindestens 50% zu verbessern. Der Spaß war auch dieses Jahr wieder zu 100% da. Wir hatten eine tolle Stimmung, viel Spaß, Gutes vom Grillmaster Volker, ein, zwei Bier und ein rundum schönes Wochenende mit einem 2. Platz der AK. Demnach gilt: nach dem Ring ist vor dem Ring.

Sylvia Holländer

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