29.06.2018 –

„Die machen nur Triathlon, weil sie in den Einzelsportarten nicht gut genug sind“

Was viele über Triathleten denken, widerlegen immer wieder zahlreiche Athleten des TTR08 vor allem bei Laufevents über 5 km, 10 km, Halbmarathon und auch Marathons mit Platzierungen im vorderen Feld der Finisher.

Auf vom DLV (Deutscher Leichtathletik-Verband) veranstalteten Meisterschaften sind Triathleten aber eher selten anzutreffen. Trotzdem hat sich MARTIN RATH, der sich mit 51 Jahren normalerweise in der Triathlon-Mastersliga tummelt, ins Haifischbecken der schnellsten 800-m-Mittelstreckenläufer Deutschlands der Alterklasse M 50 geworfen um auszutesten, wie er trotz Triathlon-Ausdauertraining, also radfahren, schwimmen UND laufen, in diesem Feld mithalten kann.

Dazu trainierte er seit Anfang des Jahres immer wieder ein Intervalltraining, das sich vom sonst üblichen Intervalltraining durch erheblich höheres Tempo und längere Pausen unterscheidet. Gleichzeitig versuchte er den Spagat zum Triathlon, also das Schwimmen und Radfahren nicht zu vernachlässigen um auch für die Liga fit zu sein.

Anfang Juni schaffte Rath es dann in Gladbeck nicht nur die vom DLV geforderte Norm für die Deutsche Meisterschaft zu erfüllen, sondern wurde gleichzeitig WESTFÄLISCHER MEISTER der M50.

Einem Start in der höchsten deutschen Kategorie stand nunmehr nichts mehr im Wege und unser Altersklassenathlet sah dem Ereignis in Mönchengladbach Ende Juni aufgeregt entgegen. Doch zunächst galt es noch für den Verein den INDELAND Triathlon zu bestreiten. Nur 5 Tage später stand er im Mönchengladbacher Grenzlandstadion bei der 800-m-DM an der Startlinie.

Gemeldet für das TRIATHLON TEAM RATINGEN 08, u.a. auch Mitglied des DLV, startete Martin in Vereinskleidung, sprich dem Vereins-Lauf-Shirt, da ein Singlet ohne Ärmel natürlich nicht zum Repertoire eines Triathlonvereins gehört.

Damit zog er als „Exot“ natürlich einige Blicke auf sich und alle waren gespannt, wie sich der Triathlet verkaufen würde.

Punkt 17.05 Uhr startete das Rennen bei mehr als 30° C Hitze. Rath, der auf ein taktisches Rennen mit nicht so hohem Tempo gehofft hatte, war ziemlich überrascht, als es schon auf den ersten 100 m ziemlich hart zur Sache ging, bevor sich das Starterfeld auf der Innenbahn einsortieren durfte. Er hielt aber den Anschluss und einige sehr erfahrene und schnelle Läufer hinter sich.

Bis zum Ende der ersten 400m-Runde hatte sich ein enges Feld gebildet, weder nach vorne, noch nach hinten gab es Ausreißer und Rath war mittendrin.

Auch zur 600m-Marke sah es zunächst noch gut aus, doch dann zogen zwei Mittelstreckler im Sekundenabstand vorbei. Auch die Spitze zog das Tempo deutlich an und unser endspurtstarker Triathlet versuchte auf der Zielgeraden die Konkurrenten wieder einzuholen, was ihm aber nicht mehr gelang.

Mit einem Rückstand von 9,2 Sekunden auf den neuen Deutschen Meister, Frank Weber und direkt hinter den folgenden Konkurrenten überquerte er den Zielstrich als Elfter mit einer Zeit von nur 2.17.19 min (in „Läuferdeutsch“ 2.51min/ km)

Ein Ergebnis, mit dem nicht nur er selbst nicht gerechnet hat und für das ihm von der um ein vielfaches erfahreneren Konkurrenz durchaus Respekt gezollt wurde.

Doch jetzt geht es für Rath zurück zum Triathlon, sein nächster Einsatz ist die Kurzdistanz in Sassenberg Anfang August.

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